„So etwas ist nur in Obernau möglich“ zog ein begeisterter Besucher beim 2. Obernauer Musikantentag Bilanz. Dieser stand unter dem Motto: „Zu Gast beim Musikverein Obernau“ und hatte zum Ziel für das Musizieren im Verein zu werben. Am ersten Tag waren zwei Workshops auf dem Programm. Für den Blasmusik-Workshop konnte Peter Schad gewonnen werden. Dieser ist in der Musikszene kein Unbekannter. Hat er doch mit seinen oberschwäbischen Dorfmusikanten, für die er schon über 100 Titel komponierte, große Erfolge feiern können. Peter Schad studierte 4 Stücke verschiedener Stilrichtungen ein und zerpflügte sie nach allen Regeln der Kunst. Die 34 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die teilweise auch eine weitere Anreise nach Obernau hatten, waren von der pädagogischen und menschlichen Art des Dozenten sehr angetan. Der Nachmittag verging wie im Flug, und die Musikerinnen und Musiker konnten neben ihrer Begeisterung viele neue Eindrücke und Erkenntnisse mit nach Hause nehmen.
Der zweite Workshop beschäftigte sich mit einem Jugendprojektorchester und fand im Musikerheim „Allegro“ statt. Dirigent und Workshopleiter Hartmut Fleck hatte 43 junge Musikanten aus den Vereinen Entringen, Nellingsheim, Weilheim und Obernau um sich versammelt. Für viele der Kinder war es das erste mal, in einer so grossen Besetzung zu proben. Musikkoordinator Joachim Schweinbenz hatte die Organisation der beiden Seminare bestens im Griff. Jugendleiterin Barbara Hebe versorgte die Kinder und Jugendlichen mit ihrem Team Beim Konzert am frühen Abend konzertierte das Orchester in der gutbesuchten Rommelstalhalle vor einem begeisterten Publikum. Es war beachtlich, was für ein schönes und vielseitiges Konzertprogramm erarbeitet wurde. Begeisterter Beifall und Zugaberufe war der verdiente Lohn an die jungen Musikanten
Auf das Jugendprojektorchester folgte ein Konzert des Schlagzeugensembles „Drumatic“. Joachim Schöpe entführte mit seinem Ensemble die erstaunten Zuhörer in ein vielfältiges Klang- und Rhythmuserlebnis. Vom ungarischen Tanz bis zu einem südafrikanischen Nationallied wurde einiges aufgeboten. Das ganze verbunden mit humorvollen Ansagen und Showeinlagen. Am Sonntagmorgen wurde die Obernauer Bevölkerung um sechs Uhr von Chorälen geweckt, die ein Saxophon- und ein Blechbläserquartett an verschiedenen Stellen im Ort spielten. Wegen Regens musste der Gottesdienst vom Dorfplatz in die Kirche verlegt werden. Der Musikverein Obernau begleitete den Gottesdienst mit passenden Kirchenliedern. Auch das Gemeinschaftskonzert der Musikvereine aus Entringen und Obernau musste in die Rommelstalhalle umziehen. . Mit dem Marsch „O Vitinho“ eröffnete die rund 50-köpfige Gemeinschaftskapelle unter der Leitung von Hartmut Fleck schwungvoll das Platzkonzert. Die Freude in einem so grossen Orchester mitzuwirken war den Musikanten anzumerken. Es folgten einige Stücke verschiedener Stilrichtungen. Helmut Vöhringer vom Blasmusikverband Neckar-Alb konnte dann Holger Steininger für 20-jährige und Thomas Hebe, Gerold Hermann und Robert Schweinbenz für 30-jährige aktive Mitgliedschaft ehren. Nach dem Mittagtisch folgte im „Allegro“ der Vortrag der Kinder der musikalischen Früherziehung, der Flöten- bzw. Schlagzeuggruppe, sowie der verschiedenen Bläserklassen. Es war erstaunlich wie couragiert und erfolgreich sie vor einem sehr zahlreichen und begeisterten Publikum aufspielten.
Ein weiterer Höhepunkt war um 16.00 Uhr in der Rommelstalhalle die Aufführung des „Struwwelpeter“. Wiederum war die Halle von Kindern und Erwachsenen sehr gut besucht. Der Musikverein Obernau machte die Musik und Christian Hörburger rezitierte hingebungsvoll die einzelnen Episoden. Wolfgang Müller, als Struwwelpeter verkleidet, sorgte für eine stimmungsvolle Kulisse.
Der krönende Abschluss des zweitägigen Musikantentages fand dann im Biergarten des Musikerheims „Allegro“ statt. Die Jettenburger Dorfmusikanten unter der Leitung von Nick Loris verzauberten das Publikum mit Blasmusik vom Feinsten. Ein glücklicher Festbesucher meinte zurecht: „Das war ein Ohrenschmaus“. Der 2. Obernauer Musikantentag war somit ein voller Erfolg. Er setzte viele Superlative und ermutigt zu weiterem Handeln.